Very Bad Sinners Prolog

Lies jetzt den Prolog zu VERY BAD SINNERS. Am 28.02. erscheint das eBook auf Amazon und in Kindle Unlimited.
Du möchtest noch dieses Wochenende vor allen anderen lesen?
Dann hilf mir, letzte Fehler im Buch zu finden. Dafür kannst du unten das Formular ausfüllen. Ich habe im Prolog 6 Fehler versteckt. Findest du sie alle, schicke ich dir das eBook noch heute. Bis morgen Abend hast du dann Zeit, mir weitere Fehler zu schicken, die sich vielleicht noch im Buch verstecken.
(Ich habe durch einen Copy-Paste-Fehler nach der Korrektur und nach dem Testleservorgang ein paar Fehlerchen eingebaut und möchte sichergehen, dass diese wirklich alle von mir gefunden wurden. Dabei kannst du mir helfen! Danke.)

DER VERRÄTER
Prolog
Der Stuhl, den ich mir neben die Tür gestellt habe, ist unbequem. Trotz meiner Leistungen bin ich zu einem Wachhund degradiert worden. Da sitze ich, Stunde für Stunde, und lausche Weavers Atem.
Sie liegt da, auf einer Pritsche an der anderen Seite des kleinen Raumes. Eine Art Krankenzimmer, das vermutlich jahrzehntelang keine Verwendung fand. Ein einfacher Tisch, ein paar Stühle, ein leerer, verschlossener metallener Schrank. Wir befinden uns unter der Erde Kingstons, in der unterirdischen Universität. Stille umgibt uns.
Die Wände sind dick.
»Hallo?« Ein Laut aus ihrer Richtung.
Sofort schalte ich das Licht an. Pure Erliechterung entsteht auf Weavers Gesicht, als sie mich sieht.
»Wo sind wir?«, fragt sie und versucht sich aufzurichten. »Romeo?«
»Leg dich wieder hin«, befehle ich ihr tonlos.
»Was …?«, fragt sie verwirrt. »Wo sind … die anderen?«
“Leg. Dich. Wieder. Hin. Weaver.”
Sie schluckt sichtbar.
»Dein Körper hat sich mehrmals überschlagen, und wenn du dich zu viel bewegst, wirst du gleich den Boden vollkotzen. Ich werde es nicht sauber machen, und ich weiß nicht, ob du in der Verfassung bist, das zu tun.«
»Ich bin so froh, dass du hier bist«, murmelt sie. »Weißt du, was die anderen getan haben?«
Was? Ihre Frage verwirrt mich. Getan haben? Natürlich weiß ich, was sie getan haben – ich kann es mir zumindest zusammenreimen, und es wäre nichts, wovon Weaver mich berichten müsste.
»Es ist so schrecklich«, stöhnt sie plötzlich und sinkt wieder in sich zusammen. »Ich dachte wirklich, ich hätte sie endlich durchschaut …«
»Wovon zur Hölle sprichst du?«, frage ich ungehalten.
»Siehst du das?«, fragt sie mich matt und zieht ihren rechten Ärmel hoch. Ihre Kleidung ist schlammbeschmiert, voller Sand, Risse und Dreck. »Das haben sie mir angetan …«
»Ich sehe nichts«, zische ich. Fuck. Was sollen die Kings ihr dann angetan haben? Redet sie überhaupt von ihnen?
Schwach fällt sie in sich zusammen und schließt wieder die Augen. Neugierde packt mich. Und alles, was sich als Sorge äußert, unterdrücke ich gekonnt.
Sorge.
Sorge macht dich schwach!
Ich stehe auf und gehe langsam auf sie zu. Auch beim Näherkommen kann ich an ihrem Arm nichts erkennen. Haben sie ihr etwas in die Haut injiziert? Spricht sie von dem Kings oder dem Zirkel?
Wie ich es hasse, nicht zu wissen, was vorgefallen ist.
»Hier«, murmelt sie, zeigt mir ihren Arm. »Aber an meinen Bein sieht man es noch viel stärker.«
»Red Klartext mit mir, Weaver. Wenn du dich von Sylvian schneiden lässt, ist das nichts Neues mehr.«
»Sieh doch bitte hin«, jammert sie. Ich rolle mit den Augen und schiebe den Stoff ihrer Hose hoch. Auch dort ist nichts zu sehen … FUCK.
Sie hat mir mit voller Wucht das Knie gegen die Stirn gerammt. Nein. Nein, wieso bist du so endlos dumm, Weaver? Ich versuche sie zu bändigen, aber der Schwindel hat mich unter Kontrolle und sie stößt einen Stuhl in meine Richtung.
Mein Schädel dröhnt, als ich mich aufrichte.
Sie ist zur Tür gerannt, rüttelt am Knauf.
»Gib mir den verdammten Schlüssel, Romeo!«
Als ob ich den hätte, Dummerchen.
»Zwing mich nicht dazu, das zu tun«, warne ich leise und ziehe die Pistole hervor, die ich am Rücken getragen habe. Ich richte den Lauf der Waffe auf ihre Brust.
»Erschieß mich doch«, zischt sie. Verdammt, du wirst ein schwerer Gegner, Weaver. Die Kings haben sich alle Mühe gegeben, dich zu einem unberechenbaren, gnadenlosen und todesmutigen Biest zu formen. »Jaxon hat dir deinen bescheuerten Abgang nicht abgenommen, weil er weiß, wie du wirklich bist! Was du wirklich bist! Wen du mich erschießt, wirst du nie wieder dahin zurückkehren können, wo du dich wirklich geliebt und sicher gefühlt hast. Nie wieder!«
Abscheu und Wut brechen sich in mir Bahn, und ich würde ihr die verdammte Wahrheit am liebsten um die Ohren hauen, sie so lange zusammenbrüllen, bis sie alles versteht und es nie wieder wagt, an mir und meinen Fähigkeiten zu zweifeln.
Aber ich kann nicht.
Noch nicht.
»Was glaubst du, was passiert ist?!«, schreie ich sie an, weil sie so endlos dumm ist, nicht zu erkennen, dass sie in der tiefsten Scheiße der Welt steckt. »Denkst du wirklich, der Zirkel würde durchgehen lassen, dass Jaxon irgendwelche Kids mit Waffen versorgt? Dass diese Kids, die glauben, sie wären irgendeine Form von ›Widerstand‹, daraufhin hier unten eindringen und nur wenige Wochen später zwei Dutzend Studenten killen? Dass der Zirkel darüber hinwegsehen würde, als wäre es ein Kavaliersdelikt?! Jaxon wird sterben! Genauso wie die anderen! Der Zirkel hat sie alle! Kapiert?! Er hat Jaxon, Reece, Sylvian, sogar Zayn. Und natürlich Olive. Du bist nur aus einem einzigen Grund noch am Leben: weil sie glauben, dass du ein Jahr lang von ihnen manipuliert wurdest und sie dir für deine Handlungen und Entscheidungen nicht die Schuld geben wollen. Noch nicht.«
Sie schüttelt den Kopf, Tränen brennen ihr in den Augen. »Nein.«
Tja, bitter, oder? Sieh, wo ihr alle gelandet seid! Weil ihr euch für größer gehalten habt, als ihr seid! »Doch«, raune ich und lasse sie glauben, wie sehr es mich befriedigt, sie so zu sehen.
Dabei befriedigt es mich nicht. Es lässt mich kalt. Kälte ist das einzige Mittel, das mich durchstehen lässt, was mich erwartet.
»Du gehörst genau hierhin, Romeo.« Ihre Stimme hat einen nach Rache dürstenden Klang in sich. »In die Reihen der Elite. Unglücklich, einsam und verloren, an einer Macht festhaltend, die dir selbst am meisten schadet.«
»Du auch.« Ich nehme die Waffe wieder herunter und konfrontiere sie mit der bitteren Wahrheit, die sie erst noch verstehen lernen muss. Und es wird dauern. Tage, Wochen, Monate, aber irgendwann wird sie sie verstehen. »Du gehörst auch hierher. Irgendwann wirst du es verstehen.«